Bezahlbarer Wohnraum in vielen deutschen Ballungsgebieten, insbesondere den Großstädten, wird zunehmend knapper. Bedingt durch viele Faktoren, von denen die ungezügelte Einwanderung seit 2015 sicherlich einer der maßgeblichsten Gründe ist. Nur gut, dass es in Berlin versierte Umwelt-Experten gibt, die gleichzeitig auch journalistisch tätig sind – und ihre Ideen, Visionen und Lösungsansätze zu diesem komplexen Thema präsentieren dürfen. Es könnte so einfach sein mit der Wohnungsnot, meint Paul Wrusch (Reporter der taz). Enteignet endlich die Kleingärtner, betoniert die freiwerdenden Flächen zu – und baut Häuser darauf!

Zitat taz vom 27. Juli:
„Lasst uns lieber das eigentliche Problem in den Blick nehmen: die Schrebergärten. Die nämlich gehören tatsächlich mit Wohnhäusern bebaut! Denn es gibt ein Recht auf bezahlbaren Wohnraum, aber keines auf das eigene Kartoffelbeet. Der Schrebergarten ist verstaubte Bundesrepublik, ist Spießertum und Egoismus. Ist Abschottung gegen Fremde, Angst vor Veränderung und überhaupt auch oft rechts, bedenkt man die zahlreichen verwitterten Deutschlandflaggen, die über fast jeder Gartenkolonie wehen. Wer Natur und Erholung in der Stadt will, soll in den Park gehen. Wer ein kleines Idyll abseits vom Stadttrubel sucht, soll aufs Land ziehen. Wer frisches Obst und Gemüse will, soll zum Biosupermarkt gehen.“Jetzt wissen wir es also genau, die Schrebergärtner sind also ein stockreaktionärer und „rechter“ Haufen. Man sollte ihnen schon deshalb sofort Besitz und Rechte aberkennen. Sollen sie doch in den Stadtpark gehen! Welch ein überdrehter Alleinbestimmungsanpruch dieses selbstgefälligen Autors. Soviel geballte Arroganz und Überheblichkeit innerhalb nur eines Artikels, macht einen nur sprachlos. Für läppische 7000 Euro Entschädigung sollen sich die „Laubenpieper“ fortan von ihren liebgewordenen Parzellen trennen. Und falls sie immer noch nicht genug von Hobbygärtnern haben, könne man ja auch Beete auf Hochhausdächern anlegen, rät die „taz“ den zu Enteignenden gönnerhaft. Die Wichtigkeit dieser kleinen grünen Oasen für Ökologie und Menschlichkeit, inmitten all der betonierten und anonymen Urbanität, wertschätzt man indessen mit keiner Geste.

Dementsprechend offenbart dieser Artikel sinnbildlich auch die gesamte Verachtung, die eine abgehobene Linkselite aus ihren weltfremden Filterblasen den „kleinen Leuten“ zuteil werden lässt, obgleich diese eigentlich das traditionelle Wahlklientel der Linksparteien darstellen. Die unbändige Lust, anderen ihr kleines Glück zu zerstören, das Wohlgefühl, vom eigenen, moralisch erhabenen Standpunkt aus „hochwertige“ Direktiven auszugeben, ist geradezu symptomatisch für Menschen, deren Gedankengut ausschließlich links verortet sind. Es wäre deshalb nicht weiter verwunderlich, wenn die kruden Thesen dieses Autors auf breite Zustimmung in hochgestellten Berliner Politikkreisen stoßen würden. Auf das ganze Kleingetier, Kaninchen, Tauben, Bienen und all die anderen Insekten, Amphibien und Kriechtiere, die auf den Garten-Parzellen neben den Menschen ihren Lebensraum gefunden haben, könnte man zugunsten von modernen und günstigen Wohnanlagen doch sicher gut verzichten. Alles zubetonieren – das ist gelebte, grün-linke Politik in Reinkultur. Und kommt von der ökologischen Wertigkeit gesehen sicherlich gleich hinter „Wald abholzen“, um Windräder aufzustellen. Oder Straßen für den Autoverkehr sperren, um die Umwelt zu schonen …und dergleichen mehr.