Es stimmt, ich bin keine Freundin der AfD und werde es auch nie werden.
Dies hat nun nichts mit Intoleranz, wie mir einige AfD-Anhänger vorwerfen, zu tun, sondern mit persönlicher Einstellung zu Deutschland und Politik. Ich möchte nicht absprechen dass die AfD auch gute Politiker hatte und noch einige haben. Leider wurden die Demokraten aus der Partei gedrängt, zugunsten einiger vollkommen Rechter.
Deutschland ist nun mal ein buntes Land, hier leben Schwule, Lesben, Transsexuelle, Transvestiten, Männer, Frauen und eben auch Ausländer in einer Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die es lernte zusammen zu leben. Die meisten haben sich integriert, gehen arbeiten, zahlen Steuern und halten dieses Land am laufen.
Weil wir eine Solidargemeinschaft sind, prangert keiner die an, die aus dem Kreislauf ausscheren und sich von der Solidargemeinschaft durchfüttern lassen.
Dabei sind nicht die gemeint, die aus Altersgründen oder Krankheit nichtmehr arbeiten können, sondern die, die einfach keine lust haben und nicht wollen.
Als Sozialpolitikerin war und bin ich immer bemüht, den Bürgern gegenüber gerecht zu sein und hatte alle Parteien zum runden Tisch in meinem Wahlkreis geladen.
Es war eine interessante Erfahrung, die anderen Seiten zu hören und deren Standpunkte zu erfahren. Dabei haben sich Freundschaften entwickelt und auch Zusammenarbeit in sozialen Dingen. So konnten in Brandenburg auch die Grünen die Versorgung in der Pandemie übernehmen als es bei uns nicht mehr ging. Nur die AfD glänzte mit Abwesenheit und bis heute kam keine Resonanz auf meine Einladung von 2019.
Manchmal versuche ich noch immer ins Gespräch zu kommen, aber nach 5 Minuten merkt man, da ist nichts. Es ist schwer, vorgefertigten Meinungen gegenüber tolerant zu sein.
Meinungen dass immer die Anderen schuld sind am eigenen Versagen und den eigenen Problemen.
Als konservative Politikerin habe ich jeden Tag damit zu tun und muss dennoch immer wieder erklären, dass konservativ nichts mit Rechts zu tun hat.
Millionen Menschen in Deutschland profitieren noch heute davon, was Otto von Bismarck als Sozialpolitik einführte und der war in der Kaiserzeit Mitglied der Deutschkonservativen Partei.

Ich muss mich weder meiner Politik schämen, noch dass ich deutschkonservativ bin. Ich brauche nicht mein Land zurückholen, denn ich lebe in dem Land und muss es nur verändern.
Aber Politik geht eben nicht als Aussenseiter und sich abkapseln, sondern nur zusammen.
Im übrigen finde ich den bunten Haufen meiner reellen Freunde spannend, interessant und mag sie alle. Und das ist ein wirklich bunter Haufen aus allen Richtungen und Orientierungen, einschließlich Ausländern, die unsere Sprache lernten, sich integrierten, Steuern zahlen und damit ebenso die durchfüttern, die gegen sie hetzen.
Also, wo bin ich intolerant gegenüber der AfD?
Sicher, auch bei uns gibt es verschiedene Meinungen und Aussagen in der Partei, aber das ist eben Demokratie. Der Freiraum anders zu sein, das hat nichts mit Rechts zu tun.
Gerade als Landesvorsitzende muss ich in der Lage sein, dies unter einen Hut zu bringen und so geht Politik im 21. Jahrhundert.

Corinna Mara Conrad
Landesvorsitzende Brandenburg
DEUTSCHE KONSERVATIVE